
In Baden-Württemberg findet sich ein atemberaubendes Naturschauspiel: der Fluss Donau verschwindet vollkommen im Untergrund und tritt 12 Kilometer weiter unterirdisch wieder zutage. Dieses Phänomen zieht jährlich zahlreiche Besucher in die Region, insbesondere in die Nähe von Tuttlingen, zwischen Immendingen, Möhringen und Fridingen. Wanderwege entlang der Donau führen zu den spektakulären Versinkungsstellen, die es zu entdecken gilt. [Merkur] berichtet, dass die Donauversickerung ein einzigartiges Naturphänomen ist, das sich durch die geologischen Gegebenheiten im Karstgebiet von Möhringen ergibt.
Hier versickert das Wasser im Sommer vollständig und teilweise auch in den Wintermonaten aufgrund der speziellen Beschaffenheit des Karstgesteins. Nach etwa 60 Stunden und einem Höhenunterschied von 183 Metern springt die Donau als Quelle Aachtopf, die größte Quelle Deutschlands, wieder hervor. Das Wasser gelangt über den kleinen Fluss Aach in den Bodensee und fließt von dort über den Rhein in die Nordsee. [Tuttlingen] unterstreicht, dass diese Versickerung nicht nur lokal, sondern weltweit einzigartig ist.
Geologie und Entstehung des Phänomens
Die Ursprünge dieses intrigierenden Naturschauspiels liegen in der geologischen Formation des Karstgesteins, das aus kalkhaltigen Gesteinen besteht. [Das Wissen] erklärt, dass diese geologischen Phänomene durch chemische Verwitterung entstehen. Regenwasser, das mit Kohlendioxid in Kontakt kommt, führt zur Auflösung des Kalksteins. Im Verlauf von Jahrhunderten bilden sich so Karsthöhlen, Dolinen und Flusssysteme, die die Landschaft prägen.
Die Bewegung des versickerten Wassers erfolgt durch natürliche Spalten und Hohlräume im Gestein, die über chemische Lösungsprozesse entstehen. Die Oberflächenmerkmale wie Dolinen und Erosion stellen beeindruckende Beweise für die dynamische Natur dieser Landschaft dar. Karstquellen, wie der Aachtopf, sind oft am Rand solcher Gebiete zu finden und spielen eine essentielle Rolle bei der Wasserversorgung.
Besuch und Führungen
Für Besucher der Donauversickerung ist die beste Zeit zur Beobachtung von Mitte Mai bis Mitte September. Während dieser Zeit organisiert die Tourist-Info Tuttlingen speziell geführte Touren, die das Naturphänomen näherbringen. Individualgruppenführungen, die bis zu 20 Personen umfassen, kosten 80 Euro. Die Versickerungsstelle ist einfach zu erreichen über die K5944, mit den Koordinaten 47°56’10.3″N 8°46’07.4″E, was die Anfahrt für Interessierte erleichtert.
Die Donauversickerung und der Aachtopf zählen zu den faszinierenden Höhepunkten der Region, die nicht nur Naturliebhaber anlocken, sondern auch einen wertvollen Einblick in die Geologie und Biodiversität dieser einzigartigen Karstlandschaft bieten. Die Kombination aus Naturwundern und erhaltenswerten Ökosystemen erfordert jedoch Schutzmaßnahmen, um die nachhaltige Nutzung dieser kostbaren Ressourcen sicherzustellen.