Klimapartnerschaft: Ludwigsburg und Kongoussi stärken ihre Zusammenarbeit
Ludwigsburg stärkt die Klimapartnerschaft mit Kongoussi, Burkina Faso: Delegationsbesuch und neue nachhaltige Projekte zum Wassermanagement.

Klimapartnerschaft: Ludwigsburg und Kongoussi stärken ihre Zusammenarbeit
In Ludwigsburg wird aktuell ein starkes Zeichen der internationalen Zusammenarbeit gesetzt. Die Stadt und die Kommune Kongoussi in Burkina Faso sind seit mehreren Jahren durch eine Klimapartnerschaft verbunden, die nun durch einen Delegationsbesuch aus Afrika weiter gefestigt wird. Präfekt Abel Dayamba und Projektkoordinator Barthélemy Savadogo führen die Delegation, die gerade an der sechsten Partnerschaftskonferenz für Kommunen aus Deutschland und Subsahara-Afrika in Gießen teilnimmt. Diese Konferenz wird von der Engagement Global gGmbH im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziert und zieht 47 kommunale Partnerschaften an.
Bürgermeisterin Andrea Schwarz empfing die Delegation herzlich und besprach in einem auf Französisch geführten Gespräch die aktuellen Projekte und Herausforderungen in Kongoussi. Die Gespräche drehten sich vor allem um den Zugang zu sauberem Trinkwasser, ein drängendes Problem in der Region. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wurden im Rahmen der Klimapartnerschaft bereits zehn Brunnen in Kongoussi und angrenzenden Dörfern gebohrt, wodurch vielen Menschen der Zugang zu Trinkwasser erleichtert wird. Besonders erfreulich ist, dass Schülerinnen und Schüler aus dem Ausbildungszweig Solartechnik an der Berufsschule Kongoussi aktiv in die Projekte eingebunden sind.
Geplante Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität
Wie ludwigsburg.de berichtet, sind bis Ende 2026 weitere Schritte geplant, um die Lebensqualität in der Region nachhaltig zu verbessern. Hierzu zählen:
- Bohrung von drei Brunnen mit solarbetriebenen Pumpen
- Installation von Photovoltaik-Anlagen zur Stromversorgung von zwei Krankenstationen
- Installation von 400 Solar-Home-Systems für Haushalte
- Bau von 15 Latrinen
Die Gesamtkosten für diese Maßnahmen belaufen sich auf rund 170.000 Euro, wobei 90% davon vom Bundesministerium gefördert werden. Die verbleibenden 10% teilen sich die Stadt Ludwigsburg und der Förderkreis Burkina Faso e.V.
Ein langfristiges Engagement
Die Klimapartnerschaft zwischen Ludwigsburg und Kongoussi wurde im Jahr 2006 initiiert. Seitdem hat sich das Engagement stetig ausgeweitet und umfasst mittlerweile zahlreiche Projekte zur Solarenergie, zum Wassermanagement und zur Verbesserung der sanitären Bedingungen in Kongoussi. Besonders hervorzuheben ist, dass das ursprüngliche Ziel der Bundesregierung, 50 kommunale Klimapartnerschaften in Afrika und Südamerika ins Leben zu rufen, übertroffen wurde. Der Erfolg dieser Partnerschaften zeigt sich auch in fk-burkinafaso.de, wo exemplarisch aufgeführt ist, dass in der ersten Projektphase von 2017 bis 2019 über 20.000 Personen Zugang zu Trinkwasser erhielten.
Die nächsten Projektphasen, die von 2026 bis 2028 geplant sind, beinhalten den Aufbau eines Ausbildungszweigs für Solartechnik an der Berufsschule in Kongoussi. Hier sollen junge Menschen ausgebildet werden, um Solar-Home-Systems und Solaranlagen zu warten. Auch der Bau von weiteren Photovoltaikanlagen für lokale Einrichtungen ist vorgesehen.
Über die Bäume, die entlang des Nordufers des Bamsees gepflanzt wurden, hinaus, zeigt die Partnerschaft vielversprechende Ergebnisse im Kampf gegen den Klimawandel und dessen Auswirkungen in der Sahelzone. Die Vielzahl der geplanten Projekte und die bereits umgesetzten Maßnahmen sind Belege dafür, dass hier ein gutes Händchen bewiesen wird, um die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort nachhaltig zu verbessern.