Kulturförderung im Knick: Esslingen plant drastische Einsparungen!

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Der Esslinger Gemeinderat beschließt Kürzungen bei Kulturfinanzen und diskutiert Mittel für das Festival „Stadt im Fluss“.

Der Esslinger Gemeinderat beschließt Kürzungen bei Kulturfinanzen und diskutiert Mittel für das Festival „Stadt im Fluss“.
Der Esslinger Gemeinderat beschließt Kürzungen bei Kulturfinanzen und diskutiert Mittel für das Festival „Stadt im Fluss“.

Kulturförderung im Knick: Esslingen plant drastische Einsparungen!

In Esslingen ist derzeit einiges los, besonders wenn es um die Kulturförderung geht. Der Gemeinderat plant, bis zum Jahresende den Doppelhaushalt für 2026/27 zu verabschieden, was sowohl die Finanzlage der Stadt als auch die Zukunft verschiedener kultureller Projekte in Frage stellt. Die angespannten Kassen zwingen die Verantwortlichen, den Rotstift anzusetzen, und das hat direkte Auswirkungen auf die Finanzen für kulturelle Veranstaltungen in der Region. So stehen unter anderem neue Anträge zur Kulturförderung zur Debatte, die die Mittel für das geplante Kulturfestival „Stadt im Fluss“ betreffen.

Ein Antrag der Freien Wähler zielt darauf ab, die Mittel für das Festival im Jahr 2027 um 90.000 Euro auf insgesamt 175.000 Euro zu kürzen, was einem Rückgang von 34% entspricht. Diese Sparmaßnahme soll helfen, die Finanzierung eines neuen Antrags zur Vereinsförderung zu gewährleisten, der einen Zuschuss von 50% für die Mietkosten von Vereinsveranstaltungen in Esslinger Live vermieteten Räumen vorsieht. Doch die Stadtverwaltung steht dem Antrag ihrerseits kritisch gegenüber und schlägt eine reduzierte Förderung von 225.000 Euro vor, was durch die angestrebte Kürzung um 40.000 Euro einen weniger drastischen Einschnitt darstellt, wie alternative-fuer-esslingen.de berichtet.

Die Meinungen im Gemeinderat

Die Diskussion um die Kulturfinanzierung hat bereits einige Wellen geschlagen. Während die Freien Wähler eine marktgerechte Anpassung wollen, erhebt Stephan Köthe Bedenken gegen die Kürzungen, besonders in einem Jahr, das für die Stadt ein Jubiläum darstellt. Am 15. Dezember 2025 steht die finale Entscheidung über die Anträge im Gemeinderat an. In diesem Zusammenhang erklärte Kulturbürgermeister Yalcin Bayraktar, dass ein Antrag der FDP/Volt zur Festschreibung der Mittel für das Kulturamt auf dem Niveau von 2025 im Kulturausschuss bereits abgelehnt wurde.

Der Vorschlag, den Zuschuss für das Festival „Stadt im Fluss“ zu reduzieren, fand jedoch keine Mehrheit. Gleichzeitig setzen CDU und Freie Wähler darauf, die gesparten Mittel für einen zweijährigen Modellversuch zur Subventionierung von Saalmieten in städtischen Veranstaltungsräumen einzusetzen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die finanzielle Lage weiterentwickeln wird und welche Konsequenzen das für die Kulturarbeit in Esslingen bedeutet.

Quartiersarbeit in Weil

Doch die Kulturförderung ist nicht das einzige Thema, das die Gemüter bewegt. Im Austausch des Ausschusses für Kultur, Soziales und Sport wurde auch eine Kooperationsvereinbarung mit dem Kreisdiakonieverband Landkreis Esslingen zur Quartiersarbeit in Weil diskutiert. Hier hat die Stadt eine Unterstützung für die kontinuierliche Quartiersentwicklung ins Auge gefasst. Für das Jahr 2026 sind Personalkostenzuschüsse sowie eine Bezuschussung von Gebäudekosten beantragt worden.

Stephan Köthe betont hier die Wichtigkeit, den städtischen Anteil an den Personalkosten auf 50% zu begrenzen und gleichzeitig weitere Partner zur Unterstützung zu gewinnen. Einsparungen bei den Gebäudekosten sollen durch Kooperationen mit Wohnungsbaugesellschaften realisiert werden. Das übergeordnete Ziel ist, die Quartiersarbeit unabhängiger von der finanziellen Lage der städtischen Haushalte zu gestalten und in Zukunft auch weitere Stadtteile einzubeziehen.