S-Bahn nach Weilheim: Planung stockt, Fertigstellung bis 2040?
Die S-Bahn-Verlängerung von Kirchheim nach Weilheim bleibt ungewiss. Geplante Elektrifizierung und Fortschritte verzögern sich.

S-Bahn nach Weilheim: Planung stockt, Fertigstellung bis 2040?
In der Regionalversammlung Baden-Württemberg gibt es Bewegung in Bezug auf die dringend benötigte S-Bahn-Verlängerung von Kirchheim nach Weilheim. Die Parteien Freie Wähler, CDU/ÖDP, Grüne und SPD haben sich in einer Sitzung klar für eine Priorisierung des Projekts ausgesprochen. Regionalverband-Pressesprecher Thomas Graf-Miedaner hat betont, dass die Region den Auftrag hat, diesen Ausbau mit Nachdruck weiterzuverfolgen, doch leider bleibt der Zeitrahmen für die Realisierung ungewiss. Der Plochinger Bürgermeister Frank Buß kritisiert die langwierigen Planungsverfahren und fordert eine schnellere Umsetzung, um die klimatischen Ziele zu erreichen.
Die geplante S-Bahn-Trasse soll der alten Bahnstrecke folgen, die 1994 stillgelegt wurde. Eine S-Bahn-Verlängerung würde nicht nur die Erreichbarkeit von Weilheim verbessern, sondern auch das Gewerbegebiet Rosenloh an den öffentlichen Verkehr anbinden. Bisher wurde der Personenverkehr auf der Strecke nach Weilheim 1982 eingestellt, die Gesamtstilllegung folgte bis 1994. Die Rückkehr zur Verzweigung in Kirchheim und die Integration ins S-Bahn-Netz stehen auf der Agenda, jedoch bleibt der genaue Realisierungszeitpunkt im Dunkeln.
Technische Herausforderungen und Verspätungen
Ein weiteres Hindernis für die S-Bahn-Planung ist die mangelnde Pünktlichkeit auf der bestehenden S-Bahn-Linie 1. Diese Problematik soll durch den Ausbau des Digitalen Knotens Stuttgart behoben werden, der seit 2015 in der Planung ist. Dieses umfassende Projekt verfolgt das Ziel, die Digitalisierung der Eisenbahn in Deutschland voranzutreiben und wird zahlreiche neue Technologien wie digitales Stellwerk und ETCS Level 2 implementieren. Der Stand der Arbeiten ist jedoch durch einen Mangel an Experten stark verzögert.
Mit der Umsetzung der neuen Technik soll es möglich werden, mehr Züge bei weniger Verspätungen einzusetzen. Bis 2026 wird angestrebt, rund 125 Streckenkilometer mit der innovativen Technik auszustatten und ab 2030 sollen weitere Ausbaustufen folgen. Dies ist besonders wichtig, um die S-Bahn-Stammstrecke zu entlasten, die aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens bereits an ihrer Kapazitätsgrenze angekommen ist.
Finanzielle Probleme und ungewisse Zukunft
Ein weiteres großes Problem ist die ungewisse Finanzierung des S-Bahn-Projekts. Laut Aussagen der Stadt Kirchheim gibt es keine Aussicht auf eine finanzielle Beteiligung mitten in der geforderten Priorisierung. Der Bürgermeister von Plochingen, Frank Buß, bringt die Frustration der Bürger auf den Punkt: „Wir vergeuden Zeit“ – ein Gefühl, das sich durch die aktuellen Planungsverzögerungen zieht.
Zusammenfassend ist klar: Die S-Bahn-Verlängerung von Kirchheim nach Weilheim wird als eminent wichtig erachtet, um die Mobilität in der Region zu verbessern. Doch viele Hürden stehen noch im Weg. Die Bürger fragen sich, wann endlich der erste Zug nach Weilheim rollen wird, denn die nächste Chance auf eine realistische Fertigstellung wird frühestens **2040** gesehen. Solange die Rahmenbedingungen nicht belastbar genug sind, bleibt die Zukunft des Projekts in den Sternen.