Gedenkveranstaltung für Paul Stohrer: Ein Architekt, der Spuren hinterließ

Anlässlich des 50. Todestags von Paul Stohrer findet am 30. Juni eine Gedenkveranstaltung in Esslingen statt.
Anlässlich des 50. Todestags von Paul Stohrer findet am 30. Juni eine Gedenkveranstaltung in Esslingen statt. (Symbolbild/MBW)

Gedenkveranstaltung für Paul Stohrer: Ein Architekt, der Spuren hinterließ

Nürtingen, Deutschland - Ein besonderer Gedenktag steht kurz bevor: Am 30. Juni 2025 jährt sich der Todestag des renommierten Architekten Paul Stohrer zum 50. Mal. Anlässlich dieses Datums veranstaltet die Stiftung Domnick eine würdige Gedenkfeier in Nürtingen. Stohrer, geboren am 3. August 1909 in Stuttgart, war nicht nur ein freischaffender Architekt, sondern auch ein Hochschullehrer, der in seiner Karriere zahlreiche markante Bauwerke entwarf, unter anderem die Villa Domnick in Nürtingen im Jahr 1967 und das Stuttgarter Rathaus, das 1956 vollendet wurde. Esslinger Zeitung berichtet von den Festlichkeiten, die um 19:30 Uhr im großen Salon stattfinden werden.

Die Gedenkveranstaltung thematisiert nicht nur Stohrers architektonische Leistungen, sondern bietet auch einen tiefen Einblick in seine Kunst und sein Wirken. Vera Romeu, die Sammlungsleiterin, wird Stohrers Werk in den historischen Kontext einordnen. Zudem wird Manfred Gruber eine Laudatio halten, die sicherlich Emotionen wecken wird. Silja Riethmüller, die Stohrer als Gründer der Künstlergemeinschaft Ligne et Couleur Stuttgart vorstellt, setzt dem ganzer noch ein kreatives Sahnehäubchen auf. Die Kunsthistorikerin Christina Ossowski wird uns Stohrer auch als Maler näher bringen, während der Cellist Sebastian Triebener für die musikalische Umrahmung sorgt.

Ein Blick auf Stohrers Vermächtnis

Das architektonische Erbe von Paul Stohrer ist eindrucksvoll. Seine Bauweise zeichnet sich durch eine harmonische Kombination aus Transparenz und geschlossenen Flächen aus, stark beeinflusst von der Klassischen Moderne. Viele seiner Werke sind sowohl technisch als auch gestalterisch einzigartig und spiegeln den Zeitgeist der Nachkriegsjahre wider. Wie Wikipedia festhält, war Stohrer aktiv als Bühnenbildner, Regisseur und Dozent an der Staatsbauschule Stuttgart. Seine kreative Palette erstreckte sich über viele Bereiche und zahlreiche bedeutende Projekte, darunter auch das Kammertheater in Stuttgart und das Radio Barth, das 2000 abgerissen wurde.

Die Architektur der 1960er und 1970er Jahre, die maßgeblich durch den Funktionalismus geprägt wurde, steht heute im Mittelpunkt von Diskussionen über ihren Erhalt. Ein gewisses Unbehagen bleibt in der Bewertung dieser Bauten bestehen, da viele von ihnen als nüchtern und fantasielos empfunden werden. Architektur Online thematisiert die Herausforderungen, die Städte beim Umgang mit Nachkriegsarchitektur haben, und die Notwendigkeit neuer Bewertungsmethoden. Stohrer’s Arbeiten, die meist aus einer Zeit des akuten Wohnraummangels entstanden, könnten jedoch als kulturell wertvoll anerkannt werden – hier bedarf es aber sicher noch weiterer Diskussionen und Kriterien zur Erhaltung.

Wer mehr über Paul Stohrers beeindruckende Karriere erfahren möchte, ist zur Gedenkveranstaltung in Nürtingen herzlich eingeladen. Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist erforderlich und kann unkompliziert per E-Mail an stiftung@domnick.de geschickt werden. Hier wird nicht nur Stohrers Baukunst gewürdigt, sondern auch sein Beitrag zur Entwicklung der Architektur in Deutschland lebendig gemacht.

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OrtNürtingen, Deutschland
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