Eberspächer sichert Jobs in Esslingen: Kündigungen ausgeschlossen!

Eberspächer sichert Jobs in Esslingen: Kündigungen ausgeschlossen!
Esslingen am Neckar, Deutschland - In einer Zeit, in der die Automobilbranche in Deutschland vor gewaltigen Herausforderungen steht, macht der Autozulieferer Eberspächer von sich reden. Das Unternehmen mit Stammsitz in Esslingen hat erfolgreich Verhandlungen mit dem Betriebsrat und der IG Metall geführt und eine Einigung erzielt. Damit steht die Zukunft der Mitarbeiter am Esslinger Standort nun auf einem stabilen Fundament. Laut fr.de konnte Eberspächer ein Abkommen erzielen, das Kündigungen bis zum 31. Dezember 2027 ausschließt, es sei denn, es gibt ein einvernehmliches Einverständnis. Dies ist besonders bemerkenswert, da viele andere Unternehmen in der Branche bereits Stellenabbau angekündigt haben.
Wie steht es aber um die Bedingungen? Die Einigung sieht vor, dass die wöchentliche Arbeitszeit im Stammwerk auf 37 Stunden erhöht wird, jedoch ohne Gehaltsanpassung. Mitarbeiter haben die Möglichkeit, stattdessen Gehaltskürzungen zu wählen. Auch bei den Urlaubs- und Weihnachtsgeldern gibt es Anpassungen: Im Jahr 2025 werden diese jeweils auf 50% und in den Jahren 2026 und 2027 auf 60% eines Monatsentgelts reduziert. Diese Veränderungen wurden von der IG Metall als „bittere Kröte“ bezeichnet, obgleich die Gewerkschaft sich mit dem Kündigungsschutz zufrieden zeigte. Vor diesem Hintergrund bleibt abzuwarten, wie sich die finanzielle Lage des Unternehmens weiter entwickelt, da die Bonuszahlungen rückwirkend bei besserem Ergebnis ausgezahlt werden können.
Herausforderungen der Branche
Der aktuelle Erfolg von Eberspächer ist nicht selbstverständlich, denn die gesamte Zulieferindustrie in Deutschland befindet sich in einer Krise. Diese Herausforderung ist größtenteils auf die rasante Umstellung auf Elektromobilität zurückzuführen. Laut Kettner Edelmetalle leiden nicht nur große Player wie Bosch, Continental und ZF Friedrichshafen, sondern auch viele kleine und mittlere Unternehmen unter den erhöhten Energiekosten, steuerlichen Belastungen und bürokratischen Auflagen. Die Flottengrenzwerte der EU zwingen Hersteller zudem dazu, Elektroautos in großen Mengen zu produzieren, während die Nachfrage nach konventionellen Verbrennern konstant hoch bleibt.
Die Auswirkungen sind spürbar: Im Jahr 2024 konnten in Deutschland nur 380.609 batterieelektrische Fahrzeuge neu zugelassen werden, was einen Rückgang von über 25% im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Dies im Kontrast zu den neuzugelassenen Benzinern, die um 1,4% zulegten, während Diesel-Pkw einen leichten Rückgang erlitten. Dieser Markt ist nicht nur herausfordernd, sondern auch in Bewegung, und es bleibt spannend zu beobachten, wie Eberspächer und andere Zulieferer die kommenden Jahre meistern werden.
Finanzielle Lage des Unternehmens
Erfreulicherweise hat Eberspächer trotz der Krise im letzten Jahr das operative Ergebnis gesteigert. Das Unternehmen konnte sein Ergebnis von 58 Millionen Euro nahezu auf 114,1 Millionen Euro verdoppeln, auch wenn der Umsatz um 16% zurückging. Insgesamt beschäftigt Eberspächer 10.680 Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2024 einen Umsatz von 5,3 Milliarden Euro, was auf eine solide Basis hinweist – auch wenn der Weg in die Zukunft durch Unsicherheiten gezeichnet ist. Im Jahr 2023 wurde bereits eine ähnliche Einigung für den Standort im Saarland getroffen, die ebenfalls betriebsbedingte Kündigungen bis 2027 ausschloss. Dies macht deutlich, dass das Unternehmen bestrebt ist, die Weichen für eine stabile Zukunft zu stellen, selbst in einem unsicheren Markt.
Die Situation in der Automobilbranche zeigt, dass es nicht nur um das Überleben geht, sondern auch um strategische Entscheidungen, die die Richtung des Unternehmens langfristig beeinflussen werden.
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Ort | Esslingen am Neckar, Deutschland |
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