Ettlingen im Wandel: Vom Gestank der Vergangenheit zur Sauberkeit heute!
Ettlingen im Wandel: Vom Gestank der Vergangenheit zur Sauberkeit heute!
Ettlingen, Deutschland - In Ettlingen hat die Vergangenheit ihre Spuren hinterlassen und das nicht nur in Form von wunderschönen Fachwerkhäusern. Ein Blick zurück ins Jahr 1818 zeigt, dass der Sommer für die Bewohner nicht nur heiß, sondern auch geruchsintensiv war. Ein Arzt berichtete über die unhygienischen Bedingungen, die das Leben in Städten wie Ettlingen und Karlsruhe stark beeinträchtigten. Besonders die Sensiblen unter den Bürgern hatten mit einer miesen Lebensqualität zu kämpfen.
Doch wie hat sich die Situation im Laufe der Jahrhunderte verändert? Der Gestank der Städte, der in der heißen Jahreszeit überhandnahm, gehört heute der Vergangenheit an. Dennoch bleibt das Thema Hygiene ein interessantes Kapitel der Stadtgeschichte. bnn.de berichtet, dass Ettlingen im 19. Jahrhundert zwar als schmuckes Städtchen galt, aber immer noch mit einem fragwürdigem Hygienestandard kämpfte.
Eine lange Geschichte der Hygieneveränderungen
Die Transformation der Körperpflege und der Wasserverwendung ist auch heute noch präsent. Während man in römischer Zeit stolze 400 Liter Wasser pro Person und Tag verbrauchte, sind es heute in Ettlingen nur noch etwa 120 Liter. Interessanterweise benötigt man für die Zubereitung einer Tasse Kaffee heutzutage 150 Liter virtuelles Wasser. Vor 100 Jahren verfügte nur ein kleiner Teil der Haushalte über fließendes Wasser – ein Zeichen dafür, wie weit wir gekommen sind.
Eine spannende Ausstellung mit dem Titel „Sauber?“, die vom 12. September bis 12. Januar 2020 stattfand, thematisierte genau diesen Wandel der Körperpflege sowie die zentrale Rolle des Wassers im Alltag. Besucher konnten die Geschichte von den ersten Siedlungsspuren in Ettlingen, die über 4000 Jahre zurückreichen, bis hin zur modernen Zeit nachverfolgen. wochenblatt-reporter.de beschreibt, wie der Fluss Alb entscheidend für die Ansiedlung und Entwicklung der Stadt war, einschließlich einer rekonstruierten römischen Badeanlage, die vor fast 2000 Jahren existierte.
Das Erbe der Bade- und Pflegekultur
Im Mittelalter bot die Badstube einen einfachen Zugang zu warmem Wasser und essenzielle Badeerlebnisse. Doch die Angst vor Ansteckung während der Pestepidemien führte zur Schließung zahlreicher Badhäuser. Im 19. Jahrhundert waren die hygienischen Verhältnisse für die einfache Bevölkerung besorgniserregend, erst um 1900 traten wesentliche Verbesserungen ein. Technische Entwicklungen im Sanitärbereich, die ihren Ursprung in England hatten, beeinflussten schließlich auch die Badekultur in Europa.
Bei der Ausstellung hatten die Besucher die Möglichkeit, entlang einer Duftstraße verschiedene Bade- und Pflegeprodukte zu erleben. Historische Badeerlebnisse konnten nacherlebt werden – sei es in einer Zinkwanne oder einem Plumpsklo. Ein weiterer Höhepunkt war die interaktive Spielewelt für Kinder und Erwachsene, die nicht nur Wissenswertes über Wasser und Baden vermittelte, sondern auch jede Menge Spaß bot.
Ettlingen hat sich also nicht nur in seiner Architektur, sondern auch in seiner Hygiene und Körperpflege weiterentwickelt. Auf diese Geschichte können die Bürger stolz sein, denn sie zeigt, wie weit wir gekommen sind und dass der Umgang mit Wasser auch heute noch einen hohen Stellenwert hat.
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Ort | Ettlingen, Deutschland |
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