News-Skepsis: Warum zwei Drittel der Leser Nachrichten meiden!

News-Skepsis: Warum zwei Drittel der Leser Nachrichten meiden!
Lörrach, Deutschland - Immer mehr Menschen schalten Nachrichten ab
Im Jahr 2025 bleibt das allgemeine Interesse an Nachrichten in Deutschland stabil. Trotz eines hohen Wertes von 91 Prozent, die mehr als einmal pro Woche Nachrichten konsumieren, gibt es einen wachsenden Trend zur Vermeidung von Nachrichten. Aktuelle Umfragen zeigen, dass 55 Prozent der erwachsenen Internetnutzer in Deutschland überaus oder sehr an Nachrichten interessiert sind. Doch viele Menschen kündigen an, dass sie weniger konsumieren möchten, um ihr mentales Wohlbefinden zu schützen. So erklärt auch Co-Autor Sascha Hölig, dass diese Abneigung nicht die generelle Nutzung von Nachrichten betrifft, sondern vielmehr eine bewusste Entscheidung, um sich vor der Flut an negativen Meldungen zu schützen.
Ein Blick auf die Einstellung gegenüber KI
Ein weiterer spannender Aspekt ist die gespaltene Meinung über KI-erstellte Nachrichten. Laut der Umfrage fühlen sich 54 Prozent der Befragten bei der Nutzung von hauptsächlich durch KI produzierten Nachrichten unwohl oder sehr unwohl. Dieser Trend lässt die Frage aufkommen, welche Rolle Künstliche Intelligenz (KI) im Journalismus spielt und wie sich diese Technologie auf die Branche auswirkt. Eine kürzlich durchgeführte Kurzstudie beschäftigte sich mit genau diesem Thema und beleuchtet den Einsatz von KI im Journalismus aus der Perspektive der Beschäftigten. Autor*innen wie Henry Steinhau und Lena Biskup haben dabei Experteninterviews und wissenschaftliche Literatur ausgewertet und praxisorientierte Handlungsempfehlungen formuliert Böckler Inst. berichtet, dass….
KI im Journalismus auf dem Vormarsch
Obwohl die Skepsis hinsichtlich KI weiterhin besteht, hat sich diese Technologie in großen Redaktionen weltweit als nützlich erwiesen. Pioniere wie Bloomberg nutzen KI-gestützte Programme, um Finanzberichte in Nachrichten umzuwandeln. Die Washington Post setzte KI-Tools während der Olympischen Spiele 2016 ein, um effizienter Berichterstattung zu leisten. Die Nachrichtenagentur AP steigerte ihre Artikelanzahl über Geschäftsberichte von 300 auf 3700 pro Quartal und produziert inzwischen jährlich rund 40.000 Berichte. Lisa Gibbs von AP hebt die Vorteile dieser Technologie hervor, darunter die Entlastung von Routinetätigkeiten und eine verbesserte Produktionskapazität Goethe Inst. zeigt, wie….
Der Mensch bleibt im Mittelpunkt
Doch trotz all dieser Vorteile betonen viele Medienorganisationen die Bedeutung menschlicher Erfahrung. Die Stuttgarter Zeitung nutzt KI beispielsweise für die CrimeMap, um Polizeiberichte zu kategorisieren. Jan Georg Plavec hebt hervor, dass menschliche Erfahrung in der Planungsphase unerlässlich ist und eine fortlaufende Qualitätskontrolle durch Journalisten notwendig bleibt. Auch die finnische Rundfunkanstalt Yle hat mit dem Roboterjournalisten Voitto ein System entwickelt, das personalisierte Nachrichten erstellt, jedoch bleibt der menschliche Faktor weiterhin im Fokus der Berichterstattung.
Zusammengefasst zeigt sich, dass das Interesse an Nachrichten in Deutschland konstant bleibt, während die Nutzung von Künstlicher Intelligenz im Journalismus nach und nach Einzug hält. Die Herausforderungen und Chancen dieser Technologie werden die Branche in den kommenden Jahren weiterhin beschäftigen. Die Debatte um ein verantwortungsbewusstes Verhältnis zu KI wird entscheidend sein, um Desinformationskampagnen entgegenzuwirken und Transparenz zu gewährleisten. In einer sich ständig wandelnden Medienszene bleibt das Streben nach qualitativ hochwertigem Journalismus von größter Bedeutung.
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Ort | Lörrach, Deutschland |
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