Flughafen EuroAirport: Klimaziele oder nur leere Versprechen?

Flughafen EuroAirport: Klimaziele oder nur leere Versprechen?
Lörrach, Deutschland - In der Region um den EuroAirport stehen die Zeichen auf Sturm. Die Wissenschaftsinitiative IGCC hat die Absichten des Flughafens, bis 2030 „null Nettoemissionen“ zu erreichen, als wenig glaubwürdig eingestuft. Zu den Bedenken gehört nicht nur die unklare Umsetzbarkeit der Maßnahmen, sondern auch, dass diese oft nur zur Beruhigung der Bevölkerung dienen und das eigentliche Problem schlichtweg in die Zukunft verschieben. Viele Bürger:innen befürchten, dass die Versprechen des Flughafens und der Fluggesellschaft EasyJet, die bis 2050 das gleiche Ziel anstrebt, letztlich auf Sand gebaut sind.
Wie bereits berichtet, macht sich insbesondere die Bürgerinitiative in der Region stark, um gegen die Verschlechterung des Lebensumfeldes durch Fluglärm und Umweltbelastungen einzutreten. Eine Kernsorge ist die Nutzung von schwefelfreiem Kerosin, dessen Einführung zwar dem Klima zugutekommen würde, aber derzeit wirtschaftlich nicht tragbar ist. Zudem hat der Flughafen ein Glaubwürdigkeitsproblem wegen der hohen PFAS-Verunreinigung des Trinkwassers in St. Louis und Umgebung, die von der Verwendung von PFAS-haltigen Löschschaum herrührt.
Herausforderungen in der Luftfahrt
Aktuelle Zahlen zeigen, dass der weltweite Passagierluftverkehr im Jahr 2023 seine Klimaziele verfehlt hat. Die Airlines haben ihre CO2-Effizienz im Vergleich zum Jahr 2019 um gerade einmal sechs Prozent gesteigert. Um die Klimaziele von Paris zu erreichen, wären jedoch jährliche Verbesserungen von vier Prozent nötig. Deutsche Airlines wie Lufthansa, Condor und TUIfly haben dabei kaum Fortschritte im Kerosinverbrauch erzielt. Trotz eines Rückgangs der absoluten CO2-Emissionen um zehn Prozent im Vergleich zu 2019, gilt der Flugverkehr weiterhin als erheblicher Klimasünder und trägt etwa 3,5 bis fünf Prozent zur globalen Erwärmung bei.
Ein Hoffnungsträger scheint das nachhaltige Kerosin zu sein, das jedoch bislang kaum Anwendung findet. Atmosfair hat bereits CO2-neutrales Kerosin für die kommerzielle Nutzung produziert und an deutsche Reiseveranstalter geliefert, doch es bleibt abzuwarten, inwiefern dies die Branche hopfen wird. Übrigens: Das Problem erstreckt sich auch über die Flottenmodernisierung, die aufgrund von Lieferschwierigkeiten bei Herstellern wie Boeing und Airbus nur schleppend voran kommt, was dazu führt, dass Airlines mit älteren Flugzeugen schlechtere Effizienzwerte erreichen.
Die Strategie für saubere Luftfahrt
Bereits im Jahr 2009 haben sich weltweit Fluggesellschaften, Flugzeughersteller und Flughäfen auf eine Klimaschutzstrategie geeinigt, die für die kommenden Jahrzehnte sowohl Effizienzsteigerungen als auch innovative Techniken vorsieht. Der Plan sieht vor, die Treibstoffeffizienz jährlich um 1,5 Prozent zu steigern und ein CO2-neutrales Wachstum des Luftverkehrs ab 2020 zu erreichen. Bis 2050 soll der gesamte Luftverkehr CO2-neutral sein. Dazu gehören unter anderem die Entwicklung neuer Verfahren zur Kerosinherstellung und die Einführung klimaoptimierter Flugverfahren.
Doch angesichts der gegenwärtigen Lage bleiben Fragen offen. Werden die Versprechen des EuroAirport und von EasyJet eingelöst? Die Bürgerinitiative und viele Anwohner hoffen auf mehr Transparenz und echte Fortschritte in der Luftfahrtbranche, denn schließlich liegt ihnen ihre Heimat am Herzen.
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Ort | Lörrach, Deutschland |
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