Nachtfahrverbot für Mähroboter: Schützt unsere Igel im Landkreis Neu-Ulm!

Mähroboter in Ulm gefährden Igel. Gemeinden diskutieren Nachtfahrverbote und suchen nach Schutzmaßnahmen für Wildtiere.
Mähroboter in Ulm gefährden Igel. Gemeinden diskutieren Nachtfahrverbote und suchen nach Schutzmaßnahmen für Wildtiere. (Symbolbild/MBW)

Nachtfahrverbot für Mähroboter: Schützt unsere Igel im Landkreis Neu-Ulm!

Ulm, Deutschland - In der Diskussion um den Schutz der Igel, die aktuell in vielen Teilen Deutschlands bedroht sind, spielt der Einsatz von Mährobotern eine entscheidende Rolle. Wie die Augsburger Allgemeine berichtet, stellen diese Geräte eine erhebliche Gefahr für die nachtaktiven Tiere dar, da sie während ihrer Hauptaktivitätszeit, in der Dämmerung und nachts, grasend durch Gärten fahren. Besonders im Landkreis Neu-Ulm haben einige Gemeinden das Nachtfahrverbot für Mähroboter ins Visier genommen, um die Igel zu schützen. Die Stadt Vöhringen hat dazu bereits eine Anfrage an das Landratsamt gestellt, erhielt jedoch eine negative Antwort. In Weißenhorn hingegen setzte sich der Stadtrat für ein Nachtfahrverbot ein und beschloss dies nach Diskussionen über einen Antrag der Grünen.

Die Problematik ist nicht auf Baden-Württemberg beschränkt. Ein Blick über die Grenzen verrät, dass Städte wie Köln und Düsseldorf ebenfalls über ein Fahrverbot für Mähroboter nachdenken, während in anderen Regionen, wie Nuthetal und Borkheide in Brandenburg, solche Regelungen bereits bestehen. Eine Empfehlung sieht vor, dass Mähroboter zwischen 30 Minuten vor Sonnenuntergang und 30 Minuten nach Sonnenaufgang nicht betrieben werden sollten, wie die Test.de berichtet. Dies würde den Igeln helfen, in der Dämmerung bessere Schutzmöglichkeiten zu finden.

Gefahren durch Mähroboter

Besonders alarmierend sind die Warnungen des nordrhein-westfälischen Landwirtschaftsministeriums, die auf die Gefahren für Igel hinweisen. Laut der Ökotest können diese Geräte schwere Verletzungen an den Stacheln, Füßen oder der Schnauze der Tiere verursachen. Eine Analyse von 370 dokumentierten Fällen ergab, dass fast die Hälfte der verletzten Igel nicht überlebte. Da Igel in Gefahr oft still stehen bleiben, sind sie besonders anfällig für Verletzungen durch fahrende Mähroboter.

Um den Igelbestand, der derzeit als rückläufig gilt und 2020 bereits auf die Vorwarnliste der Roten Liste für Deutschland gesetzt wurde, zu schützen, fordern Wissenschaftler vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung strengere Auflagen für Mähroboter-Hersteller. Die Expertin Anne Berger fordert hierbei verbindliche Sicherheitstests auf europaweiter Ebene.

Tipps für tierfreundliches Gärtnern

Ein naturnaher Garten ist einer der besten Wege, um Igel zu schützen. Die Test.de empfiehlt, Ecken im Garten mit hohem Gras zu belassen und Totholz- oder Komposthaufen anzulegen. Diese dienen nicht nur als Lebensraum für Igel, sondern auch als Nahrungsquelle. Außerdem sollten Gärten durch Löcher im Zaun (etwa 10×10 cm) für die Tiere zugänglich gemacht werden.

Wenn Sie dennoch einen Mähroboter verwenden möchten, denken Sie daran, dass das Mähen in zwei Schritten erfolgen sollte: Zuerst die Fläche auf 20 cm kürzen und dann nach versteckten Tieren suchen. Darüber hinaus sind Mähroboter mit Fliehkraft-Messern, die bei Hindernissen wegklappen, eine sicherere Option als solche mit feststehenden Klingen.

Die Diskussion um den Schutz der Igel zeigt, dass unternommen werden muss, um das Überleben dieser faszinierenden Tiere zu sichern. Kommunen und Bürger sind gefragt, Verantwortung zu übernehmen und gemeinsam eine tierfreundliche Lösung zu finden.

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OrtUlm, Deutschland
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