Strom am Limit: Wie der Netzausbau die Energiewende bremsen könnte!

Strom am Limit: Wie der Netzausbau die Energiewende bremsen könnte!
Ostalbkreis, Deutschland - Inmitten eines sich rasant wandelnden Energiemarktes betont Sebastian Maier, Technikvorstand der EnBW ODR, die elementare Rolle eines stabilen Stromnetzes für den Erfolg der Energiewende. Der Ausbau der Photovoltaik nimmt Fahrt auf, während die Netzinfrastruktur oft hinterherhinkt. Dies könnte vor allem an Tagen mit hoher Solarstromproduktion zu unkontrollierter Einspeisung führen, was im schlimmsten Fall „Brownouts“ zur Folge haben könnte, berichtet Remszeitung.
Die EnBW ODR kann zwar auf ein stabiles Netz verweisen, jedoch stellt die zunehmende Schwankung an Erzeugung erneuerbarer Energien eine Herausforderung dar. Mit durchschnittlich 14 Minuten Versorgungsunterbrechung pro Kunde und Jahr kann man zumindest einen guten Wert für die Netzsicherheit vorweisen. Dennoch ist es klar, dass eine schnellere Genehmigung für den Netzausbau und eine Anpassung an die steigende Erzeugung notwendig sind. Intelligente Stromzähler könnten zudem dazu beitragen, den Verbrauch in Privathaushalten besser zu steuern.
Netzausbau und Erneuerbare Energien
Die Genehmigungsprozesse für neue Netzausbauprojekte sind lang und bedrückend: Während für Niederspannungsleitungen Monate ins Land ziehen können, sind für Hochspannungsleitungen bis zu 20 Jahre nötig. Der Zuwachs erneuerbarer Energien und der Ausbau der Netze müssen Hand in Hand gehen. Bei der EnBW ODR stammen aktuell 76% des Stroms im Versorgungsgebiet von CO₂-neutralen Quellen, wobei der Anteil der Photovoltaik bei 40-45% und der Windenergie bei 20% liegt.
- Der Regionalplan sieht vor, 1,8% der Fläche für Windkraft zu nutzen – aktuell sind bereits 1,5% bereitgestellt.
- Unter den Investitionsplänen von EnBW ODR befinden sich etwa 350 Millionen Euro für Windkraft, mit dem Ziel, bis 2028 35 neue Anlagen zu errichten.
Die Stadtwerke Schwäbisch Gmünd, an denen EnBW ODR 25% hält, durchleben derzeit eine schwierige Phase, aus der sie durch regelmäßigen Austausch und gemeinsame Gespräche Unterstützung erhalten. Der dynamische Stromtarif der Stadtwerke wird als Nischenprodukt betrachtet, hat jedoch enormes Potenzial für die Zukunft.
Gesamtdecken des Klimaschutzes
Die Bundesregierung hat sich ambitionierte Ziele gesetzt: Bis 2030 soll der Anteil CO₂-neutraler Energie am Primärenergieverbrauch auf 40% steigen. Der Druck ist hoch, wie auch der Rückblick auf die Fortschritte der letzten Jahre zeigt. EY und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) stellen fest, dass der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch 2024 auf 55% gestiegen ist, während die Treibhausgasemissionen im Energiesektor um 61% im Vergleich zu 1990 reduziert wurden.
Doch es gibt noch viele Herausforderungen. Der Windenergieausbau bleibt hinter den Erwartungen zurück und die Notwendigkeit einer flexiblen Steuerung von Verbrauch und Produktion wird zunehmend evident. Die Wasserstoffwirtschaft benötigt ebenfalls Impulse, um ihre Ziele zu erreichen – aktuell sind nur 1,6 GW der benötigten 10 GW Elektrolysekapazität bis 2030 gesichert.
Ein weiterer bedeutender Aspekt ist der stagnierende Anteil erneuerbarer Energien im Wärmesektor, der sich seit geraumer Zeit bei rund 18% hält. Bei der Ladeinfrastruktur ist jedoch ein positiver Trend zu vermerken: 2024 wurden 32.000 neue Ladesäulen installiert, mit einer Ladeleistung, die auf 8,4 GW gestiegen ist. Dies zeigt, dass es zwar in einigen Bereichen stockt, andere Sektoren jedoch florieren und das Potenzial der Energiewende voll ausschöpfen können.
Trotz all dieser Herausforderungen bleibt die Frage: Wie gelingt die Energiewende in Deutschland? Der Weg ist lang und voller Hürden, aber wenn die Weichen richtig gestellt werden, könnte eine klimafreundliche Zukunft in greifbare Nähe rücken, wie die Studien des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme zeigen, die verschiedene Transformationspfade zu einem klimaneutralen Energiesystem bis 2045 analysieren.
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Ort | Ostalbkreis, Deutschland |
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