Ostalb-Kliniken in der Krise: Fehlende Millionen bedrohen die Versorgung!

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Ostalbkreis steht vor finanziellen Herausforderungen in Kliniken. Landrat Bläse fordert Maßnahmen zur Sicherung der Versorgung.

Ostalbkreis steht vor finanziellen Herausforderungen in Kliniken. Landrat Bläse fordert Maßnahmen zur Sicherung der Versorgung.
Ostalbkreis steht vor finanziellen Herausforderungen in Kliniken. Landrat Bläse fordert Maßnahmen zur Sicherung der Versorgung.

Ostalb-Kliniken in der Krise: Fehlende Millionen bedrohen die Versorgung!

In der Region Ostalbkreis stehen die Kliniken vor einem finanziellen Dilemma, das nicht nur die Verantwortlichen, sondern auch die Bürger:innen betrifft. Das Defizit, das sich in diesem Jahr auf etwa 60 Millionen Euro beläuft, wirft ernste Fragen auf. Landrat Dr. Joachim Bläse und Finanzdezernent Karl Kurz haben in ihren Haushaltsreden deutlich gemacht, dass die Unterfinanzierung der Krankenhäuser in Deutschland der Hauptgrund für diese missliche Lage ist. Dabei sind nicht nur kommunale, sondern auch private und freigemeinnützige Kliniken betroffen, die ebenfalls Einsparungen vornehmen müssen.

Die Bundesregierung hat zwar eine einmalige Zulage von 3,25 Prozent in Aussicht gestellt, dennoch bleibt die Klinikfinanzierung insgesamt um 1,8 Milliarden Euro gekürzt. Das Land Baden-Württemberg hat die Investitionsförderung erhöht, allerdings nicht in dem Maße, wie es gesetzlich gefordert wäre. „Wir müssen uns selbst helfen, um die medizinische Versorgung in der Region zu sichern“, erklärt Dr. Bläse und hebt hervor, dass der Ostalbkreis innovative Lösungen entwickeln muss.

Neue Pläne für die Gesundheitsversorgung

Ein zukunftsorientiertes Konzept für die Kliniken im Ostalbkreis sieht eine Konzentration und Spezialisierung medizinischer Leistungen vor. Der Fokus liegt auf verschiedenen Standorten: Das Ostalb-Klinikum in Aalen wird zum Notfallschwerpunkt, während der Standort in Mutlangen onkologische und endoprothetische Schwerpunkte erhält. In Ellwangen plant die Kreisverwaltung sektorenübergreifende Angebote, um dem Versorgungsbedarf gerecht zu werden.

Das Defizit soll in den kommenden Jahren schrittweise gesenkt werden – von 65 Millionen Euro im Jahr 2024 auf 60 Millionen Euro in 2025 und weiter auf 58,5 Millionen Euro in 2026. Das langfristige Ziel ist es, bis 2027 ein Defizit von 46 Millionen Euro zu erreichen. Um dies zu realisieren, ist der geplante Abbau von Doppelstrukturen unabdingbar, insbesondere in der St. Anna-Virngrund-Klinik in Ellwangen, wo der stationäre OP-Bereich geschlossen werden soll.

Externe Gutachter bekräftigen, dass ein drittes Akuthaus im Ostalbkreis nicht mehr zu rechtfertigen ist. Daher soll in Ellwangen ein modernes ambulant-stationäres Versorgungszentrum Plus entstehen, um die qualitativ hochwertige Versorgung weiter zu verbessern. Während die Privatisierung der Kliniken nur als letzte Option in Betracht gezogen wird, betont Finanzdezernent Karl Kurz die Dringlichkeit, grundlegende Reformen in der Krankenhausfinanzierung auf Bundes- und Landesebene einzuleiten.

Gesundheitsreformen im Blick

Das deutsche Gesundheitssystem ist, wie aus einer Analyse der Wirtschaftsdienst hervorgeht, mit diversen Herausforderungen konfrontiert. Der demografische Wandel, der steigende Finanzierungsbedarf sowie der Wunsch nach Effizienzsteigerung und Bürokratieabbau erfordern tiefgreifende gesetzgeberische Initiativen, darunter die Krankenhausreform und das Digitalisierungsgesetz. Diese Reformen haben das Ziel, das Gesundheitssystem in Zukunft nachhaltiger und patientenorientierter zu gestalten.

„Wir kommen um Reformen nicht herum“, fasst Dr. Bläse zusammen. Die regionalen Kliniken müssen die Weichen für die Zukunft jetzt stellen, um den Anforderungen der Bevölkerung und der politischen Rahmenbedingungen gerecht zu werden.

Der Ostalbkreis steht also vor einem gewaltigen Umbruch. Nur wenn alle Beteiligten zusammenarbeiten, kann die medizinische Versorgung in der Region auf einem hohen Niveau gesichert werden. Ein Blick auf die künftigen Entwicklungen ist also mehr als nötig, um auch die kommenden Herausforderungen zu meistern.