Kampf um den Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling: Stadt Aalen in der Kritik!
In Aalen wird der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling geschützt. Mahd-Verstöße gefährden dessen Fortpflanzung. Exkursion am 26. Juli.

Kampf um den Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling: Stadt Aalen in der Kritik!
In Aalen gibt es derzeit einiges an Aufregung, insbesondere bezüglich des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings, dessen Bestand gefährdet ist. Die Stadt steht hier vor einer Herausforderung. Laut Schwäbische.de ist dieser besondere Falter, der in den Aalener Dürrwiesen vorkommt, streng geschützt und von der Roten Liste Baden-Württemberg als „stark gefährdet“ eingestuft. Der Erwerb der Pflanze, die als Wirt dient, steht jedoch brüchig auf der Kippe, denn die Mahd der Wiesen, die bis zum 15. September nicht stattfinden sollte, wurde in diesem Jahr wiederholt vorzeitig durchgeführt.
Die Vereinbarung zwischen dem Umweltschutzverein und der Stadt sieht vor, dass während der Fortpflanzungszeit des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings, der seine Eier in die Blütenköpfe des Großen Wiesenknopfes ablegt, keine Mahd stattfinden darf. Christopher Weth, vom BUND-Ortsverein Aalen, hat bereits mehrfach auf diese Problematik hingewiesen – einmal sogar in einem persönlichen Gespräch mit der Stadt. Leider wurden seine Appelle nicht berücksichtigt, und im Juli wurde ein Bereich in den Dürrwiesen abgemäht, was die Fortpflanzung des Falters ernsthaft gefährdet.
Der Lebenszyklus des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings
Was macht den Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling so besonders? Weibchen legen ihre Eier auf den rötlich gefärbten Blütenköpfchen des Großen Wiesenknopfes ab. Junge Raupen bohren sich anschließend in die Blüten und fressen diese aus. Bis zu sechs Raupen können originär in einem Blütenkopf heranwachsen. spannend wird es, wenn die halberwachsenen Raupen von der Rotgelben Knotenameise (Myrmica rubra) in deren Nest getragen werden, wo sie sich von der Ameisenbrut ernähren und ein süßliches Sekret erzeugen, das die Ameisen anlockt, wie LUBW erklärt.
Einmal geschlüpft, müssen die erwachsenen Falter jedoch ein gewisses Risiko eingehen, denn ihre Tarnung ist nun nicht mehr wirksam. Es ist ein kompliziertes Zusammenspiel der Natur, wo der Große Wiesenknopf nicht nur als Nahrungsquelle, sondern auch als Lebensraum wichtig ist. Er wird von den Faltern für die Balz und Paarung genutzt und bietet gleichzeitig Schutz vor Fressfeinden.
Der Weg zur besseren Regulationspolitik
Angesichts der wiederholten Verstöße gegen die bestehenden Vereinbarungen fordert Weth nun einen Pflegevertrag anstelle eines Pachtvertrags. Dieser könnte eine besser abgestimmte Mahd prägen und den Anforderungen der Natur besser Rechnung tragen. Die Stadt Aalen hat die Situation offenbar ernst genommen und ist in Kontakt mit dem Dienstleister, der die Wiesen mäht. Per se betont die Stadt, dass nur Teilflächen gemäht wurden und noch einige Wiesenknopf-Pflanzen vorhanden sind. Doch das Vertrauen in diese Aussagen schwindet.
Um die breitere Öffentlichkeit auf die Situation aufmerksam zu machen und mehr über den Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling zu erfahren, wird am 26. Juli eine Exkursion in den Dürrwiesen stattfinden. Hier können Naturinteressierte und Anwohner gemeinsam lernen, was diesen besonders gefährdeten Falter so einzigartig macht, und wie man beim Schutz dieser Art helfen kann.