Bewegung an der Bushaltestelle: Aalen startet Wartezeit Workout

Aalen initiiert das Projekt „Wartezeit Workout“ an 162 Bushaltestellen, um Gesundheit und Bewegung im Alltag zu fördern.
Aalen initiiert das Projekt „Wartezeit Workout“ an 162 Bushaltestellen, um Gesundheit und Bewegung im Alltag zu fördern. (Symbolbild/MBW)

Bewegung an der Bushaltestelle: Aalen startet Wartezeit Workout

Aalen, Deutschland - In Aalen gibt es ab sofort eine neue Möglichkeit, die oft lästige Wartezeit an Bushaltestellen sinnvoll und gesund zu nutzen. Das Projekt „Wartezeit Workout“ wurde offiziell am ZOB vorgestellt, und es zeigt, wie man sich auch während des Wartens bewegen kann. Die Initiatoren des Projekts, der Fahrgastbeirat im Ostalbkreis in Kooperation mit der Stadt Aalen und der AOK Ostwürttemberg, verfolgen ein wichtiges Ziel: Die Menschen dazu zu motivieren, Bewegung in ihren Alltag zu integrieren.

Erster Bürgermeister Wolfgang Steidle und Verkehrsdezernent Thomas Wagenblast unterstrichen bei der der Präsentation die Rolle dieses Projekts für die Gesundheitsförderung. Steidle betonte die Zugänglichkeit der Übungen für alle Passagiere, und Wagenblast wies darauf hin, dass täglich rund 15.000 Fahrgäste an den 1.500 Bushaltestellen im Ostalbkreis die Möglichkeit haben, aktiv zu werden.

Wie das Workout funktioniert

An etwa 162 Haltestellen in Aalen hängen nun Plakate, die einfache Gymnastikübungen vorstellen. Die Übungen können sowohl im Stehen als auch im Sitzen durchgeführt werden, sodass niemand dafür besondere Vorkenntnisse benötigt. Die AOK Ostwürttemberg hat die Übungen entwickelt und liefert zur Veranschaulichung auch Fotomaterial für die Plakate. Ein QR-Code auf jedem Plakat ermöglicht es den Nutzern, auf Anleitungsvideos zuzugreifen und zeigt, wie die Übungen korrekt ausgeführt werden.

Die Hochschule Aalen begleitet das Projekt wissenschaftlich. Unter der Leitung von Dozentin Parisa Javadi-Marand erstellen Studentinnen einen anonymen Fragebogen zur Nutzererhebung, der ebenfalls über den QR-Code erreichbar ist. So hofft der Fahrgastbeirat auf zahlreiche Rückmeldungen zur Akzeptanz und zu den Übungen.

Gesundheitliche Hintergründe

Das Projekt kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Bewegungsmangel ein ernsthaftes Thema ist. Laut einer WHO-Studie bewegen sich weltweit 28 % der Bevölkerung zu wenig. In Deutschland sind es sogar 42 % der Erwachsenen. Dies führt oft zu gesundheitlichen Problemen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und muskulären Beschwerden. Es ist daher von großer Bedeutung, anregende, bewegungsfördernde Stadträume zu schaffen, in denen der öffentliche Raum als wichtigster Ort für Bewegung und Sport dient.

In diesem Kontext eignet sich das „Wartezeit Workout“ nicht nur an Bushaltestellen, sondern auch in anderen Wartesituationen, wie etwa in Supermarktschlangen oder Wartezimmern. Das Ziel ist klar: Mehr Bewegung im Alltag zu fördern und Gesundheitskompetenz zu steigern.

Partnerschaftlicher Erfolg

Das Projekt wurde durch verschiedene Partner unterstützt. Neben der Stadt Aalen, dem Landratsamt Ostalbkreis und der AOK trugen auch die Kreissparkasse Aalen, die Rau Stiftung für Mobilität und Umwelt sowie OstalbMobil zur Umsetzung bei. Der Verein Round Table 1995 Aalen erledigt die administrativen Aufgaben und hilft beim Aufhängen der Plakate. Die Initiatoren haben ein gutes Händchen für ein langfristiges Vorhaben, da mittelfristig eine Ausweitung des Projekts auf den gesamten Ostalbkreis angestrebt wird.

Das „Wartezeit Workout“ zeigt, dass Wartezeiten nicht verloren gehen müssen und dass jeder Moment genutzt werden kann, um aktiv zu bleiben und etwas für die eigene Gesundheit zu tun.

Für mehr Informationen zu diesem innovativen Projekt und den Übungen können Interessierte die Artikel von Schwäbische Post sowie Stadt Aalen und Stadt und Grün besuchen.

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OrtAalen, Deutschland
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