Mainzer Forscher entwickeln Test zur Diagnose von Post-COVID-Syndrom!

Forschungsteam in Mainz entwickelt KI-gestützten Test zur Diagnose des Post-COVID-Syndroms, Ergebnisse im European Journal veröffentlicht.
Forschungsteam in Mainz entwickelt KI-gestützten Test zur Diagnose des Post-COVID-Syndroms, Ergebnisse im European Journal veröffentlicht. (Symbolbild/MBW)

Mainzer Forscher entwickeln Test zur Diagnose von Post-COVID-Syndrom!

Biberach an der Riß, Deutschland - Das Post-COVID-Syndrom birgt noch viele Geheimnisse, die es zu entschlüsseln gilt. Umso erfreulicher sind die Fortschritte, die derzeit an der Universitätsmedizin Mainz erzielt werden. Ein Forschungsteam unter der Leitung von Philipp Wild hat einen innovativen Test entwickelt, der auf einem Fragebogen basiert und darauf abzielt, das Post-COVID-Syndrom mit hoher Wahrscheinlichkeit auszuschließen. In ihrer Studie analysierten die Wissenschaftler die Gesundheitsprofile von Menschen mit und ohne SARS-CoV-2-Infektionen und setzten dazu eine Künstliche Intelligenz (KI) zur Datenanalyse ein. Die Ergebnisse sind vielversprechend und wurden bereits im European Journal of Epidemiology veröffentlicht. Ein weiterer Schritt in diese Richtung wird eine App für medizinische Fachkräfte sein, die in naher Zukunft erscheinen soll, um Diagnose und Behandlung weiter zu verbessern. Wie die Ärzteblatt berichtet, ist dieser Test einer der ersten seiner Art, der eine effektive Grundlage für die Diagnostik legt.

Doch was steckt eigentlich hinter dem Post-COVID-Syndrom? Nach einer SARS-CoV-2-Infektion können vereinzelte gesundheitliche Beschwerden auftreten, die wochenlang, manchmal sogar monatelang anhalten. Symptome, die länger als vier Wochen nach der akuten Infektion bestehen, werden als Long-COVID bezeichnet, während das Post-COVID-Syndrom Beschwerden umfasst, die erst nach zwölf Wochen auftreten und nicht anders erklärt werden können. Diese komplexe Thematik erfordert ein tiefes Verständnis der zugrunde liegenden Mechanismen, die momentan noch unzureichend erforscht sind. Wie die Webseite gesundheitsforschung.bmbf.de hervorhebt, ist die Diagnose gerade wegen der symptomatischen Überschneidungen mit anderen Erkrankungen eine echte Herausforderung.

Forschung mit künstlicher Intelligenz

Ein weiterer aufregender Aspekt dieser Forschungen ist der Einsatz von künstlicher Intelligenz. Laut zm-online.de untersuchen die Wissenschaftler neben Funktionsstörungen der Organsysteme auch neurologische, neuropsychiatrische sowie biopsychosoziale und mentale Veränderungen. Hierbei werden Unterschiede in der Zellzusammensetzung des Blutes identifiziert und genetische Daten analysiert. Das Ziel? Die Entdeckung molekularer Mechanismen, die eine Schlüsselrolle beim Post-COVID-Syndrom spielen. Für die Analyse kommen Hochdurchsatzverfahren zum Einsatz, um das Transkriptom und Proteom von Immunzellen zu erforschen. Die erlangten Erkenntnisse sollen dazu beitragen, spezifische Biomarker zu identifizieren und neue Therapieansätze zu entwickeln.

Diese umfassenden Forschungsansätze beinhalten wertvolle Daten aus verschiedenen Studien, wie der Gutenberg COVID-19 Studie und der Gutenberg Post-COVID Studie sowie dem Surveillance- und Frühwarnsystem SentiSurv Rheinland-Pfalz. Eine noch größere Datenbasis ist der Schlüssel, um die Herausforderungen der Diagnose und Therapie des Post-COVID-Syndroms zu meistern.

Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Erkenntnisse uns die Forschung in den kommenden Monaten bescheren wird. Eines ist jedoch klar: Die Wissenschaft nimmt sich des Post-COVID-Syndroms an und wir dürfen gespannt sein, wie sich die Situation weiterentwickelt.

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OrtBiberach an der Riß, Deutschland
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