Mannheim brennt: Heißeste Stadt Deutschlands kämpft gegen die Hitze!

Mannheim wird als heißeste Stadt Deutschlands eingeordnet. Maßnahmen zur Hitzeanpassung und Hitzeschutzstrategien werden vorgestellt.
Mannheim wird als heißeste Stadt Deutschlands eingeordnet. Maßnahmen zur Hitzeanpassung und Hitzeschutzstrategien werden vorgestellt. (Symbolbild/MBW)

Mannheim brennt: Heißeste Stadt Deutschlands kämpft gegen die Hitze!

Mannheim, Deutschland - In einer aktuellen Analyse der Deutschen Umwelthilfe (DUH) hat Mannheim den unrühmlichen Titel der heißesten Stadt Deutschlands errungen. Über 90 Prozent der Bevölkerung dort ist von sommerlicher Hitze betroffen, was die Stadt ins Rampenlicht der Hitzebelastung rückt. Laut dem Hitzeindex leiden mehr als 12 Millionen Menschen in deutschen Großstädten unter extremen Temperaturen, wobei Mannheim, zusammen mit Ludwigshafen und Worms, die am stärksten betroffenen Städte ist, wie der Hitze-Check 2025 zeigt.

Ein Blick auf die Karte des Hitze-Betroffenheits-Index verdeutlicht, dass nicht nur Mannheim, sondern auch der benachbarte Karlsruher Stadtbereich unter den Auswirkungen der Hitze leidet. Karlsruhe erhielt im aktuellen Hitze-Check eine rote Karte, nachdem es im Vorjahr nur mit einer gelben Karte davonkam. Die städtische Struktur, eingebettet im Oberrheingraben, verstärkt die Hitzeanfälligkeit dieser Region signifikant.

Maßnahmen zur Bekämpfung der Hitze

Mannheim hat im Jahr 2021 einen Hitzeaktionsplan verabschiedet, um der extremen Hitzebelastung entgegenzuwirken. Zu den bereits umgesetzten Maßnahmen gehören die Pflanzung von 1.000 Bäumen, die Förderung von grünen Inseln und die Fassadenbegrünung. Zudem wurde der Bahnhofsvorplatz so umgestaltet, dass ein weißer Boden die Sonnenstrahlen reflektiert und zur Kühlung beiträgt. Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Plans, der auch die Frischluftschneise aus dem Gelände der Bundesgartenschau 2023 umfasst, die die Stadt um mehr als zwei Grad kühlen soll.

Karlsruhe plant ebenfalls, einen Hitzeaktionsplan einzuführen, um baulichen Hitzeschutz in Kitas und Schulen zu gewährleisten und gefährdete Bevölkerungsgruppen zu sensibilisieren. Hitzeschutz bleibt jedoch eine freiwillige Aufgabe der Kommune, was angesichts knapper Kassen eine besondere Herausforderung darstellt. Die Stadtverwaltung hofft auf eine Umwandlung dieser freiwilligen Maßnahme in eine Pflichtaufgabe, um ausreichende finanzielle Unterstützung von Bund und Land erhalten zu können.

Der Beitrag des Bundes

Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) unterstreicht die Notwendigkeit, sich an den Klimawandel anzupassen. Es empfiehlt eine grundlegende Überarbeitung der Stadtentwicklung, um hitzeangepasstes Bauen zu fördern. Das Ministerium hat eine Vielzahl von Vorschlägen zur Hitzevorsorge erarbeitet, darunter die Schaffung von mehr Grünflächen, die Verbesserung innerstädtischer Parks und die Förderung von Fassadenbegrünung.

Die DUH fordert in diesem Kontext verbindliche Mindestgrünanteile auf Grundstücken und im öffentlichen Raum. Hierbei handelt es sich um einen wichtigen Schritt, um den städtischen Raum widerstandsfähiger gegen die Klimafolgen zu gestalten. Jährlich sterben in Deutschland etwa 3.000 Menschen an den Folgen extremer Hitze, und das Bewusstsein für diese Problematik ist unerlässlich, um die Lebensqualität in unseren Städten zu gewährleisten.

Eine nachhaltige Stadtentwicklung ist mehr als ein Trend. Sie ist dringend erforderlich, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen und die Lebensqualität in Städten wie Mannheim und Karlsruhe zu sichern. Ob diese Maßnahmen ausreichen werden, bleibt abzuwarten, doch das Engagement von Städten und Organisationen ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

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OrtMannheim, Deutschland
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