Einsatzärger in Heilbronn: Feuerwehr kämpft gegen unnötige Notrufe!
Steigende Einsatzzahlen bei Heilbronner Feuerwehren: Ehrenamtliche beamte kritisieren unnötige Alarmierungen und fordern Umdenken.

Einsatzärger in Heilbronn: Feuerwehr kämpft gegen unnötige Notrufe!
In der Region Heilbronn sind die Freiwilligen Feuerwehren gefordert wie nie zuvor. Laut Informationen von SWR verzeichnet der Kreisfeuerwehrverband sensationelle über 12 Einsätze pro Tag. Reinhold Gall, erfahrener Feuerwehrmann und Ehrenvorsitzender des Verbands, zeigt sich besorgt über die steigende Anzahl von Einsätzen, die nicht unbedingt zum Aufgabenspektrum der Feuerwehr gehören. Er kritisiert vor allem, dass rund 20 bis 30 Prozent dieser Einsätze unnötig sind.
Zu den Bagatelleinsätzen zählen beispielsweise die Beseitigung von Ästen nach Stürmen, das Pumpen von Wasser aus Kellern und das Aufstellen umgefallener mobiler Toiletten. In vielen Fällen alarmieren Bürger die Feuerwehr, obwohl die angefragte Unterstützung normalerweise durch einen Dienstleister abgedeckt werden sollte. Gall forderte deshalb ein Umdenken in der Öffentlichkeit und möchte durch Öffentlichkeitsarbeit sensibilisieren, dass Anrufer bei Bagatelleinsätzen mit Kosten rechnen müssen.
Herausforderungen für die Feuerwehrleute
Wie Gall berichtet, haben es die Feuerwehrleute nicht leicht. Oft werden sie während ihrer Arbeitszeit alarmiert, was für die Arbeitgeber eine Herausforderung darstellen kann. Nach dem Feuerwehrgesetz sind Ehrenamtliche jedoch verpflichtet, bei Alarmierung zu erscheinen. Eine unglückliche Situation, die auch das Verständnis von Arbeitgebern auf die Probe stellt.
Besonders kritisch sieht Gall die Einsätze, die zum Beseitigen von Ölspuren notwendig sind. Die Feuerwehr Obersulm musste kürzlich gleich fünf Mal in zwei Wochen zu solchen Einsätzen ausrücken. Er fordert, dass die Baulastträger wie Bund, Land, Kreis und Kommune für diese Aufgaben zuständig sind, um die Feuerwehr zu entlasten.
Steigende Einsatzzahlen im Vergleich
In der Gemeinde Berg fallen dabei mehr als ein Drittel der Einsätze in den Sommermonaten Juni, Juli und August, was die Belastungen für die Feuerwehr in dieser Zeit zusätzlich erhöht. Ein guter Teil der Einsätze ereignet sich tagsüber, was die Bereitschaft der Einsatzkräfte während normaler Arbeitszeiten auf die Probe stellt. Hier wird deutlich, wie viel Arbeit die Feuerwehren in der Region leisten – eine Tatsache, die oft nicht genug gewürdigt wird.
Der Blick über die Grenzen
In der Hauptstadt Berlin hingegen steht die Feuerwehr regelmäßig vor anderen Herausforderungen. Berichterstattungen auf Tag24 berichten von zerstörerischen Bränden und Rettungsaktionen in verschiedenen Stadtteilen. Die bilanzierten Einsätze verdeutlichen, dass Feuerwehrleute auch in urbanen Zentren viel leisten müssen.
Während in Heilbronn das Hauptaugenmerk auf dem Umgang mit unnötigen Einsätzen liegt, kämpft man in Berlin gegen Brandursachen wie Brandstiftung und Explosionen. Unterschiedliche Einsatzszenarien zeigen, dass Feuerwehrleute überall im Land hart arbeiten, oft unter hohem Druck und häufig ohne die nötige Wertschätzung.
Zusammengefasst ist klar: Die Freiwilligen Feuerwehren stehen in Heilbronn und darüber hinaus vor Herausforderungen, die nicht nur die Einsatzkräfte, sondern auch die das öffentliche Bewusstsein betreffen. Ein Umdenken bei den Bürgern ist gefordert, um die Feuerwehr tatsächlich dort zu unterstützen, wo wirklicher Bedarf besteht.