Heidelberg trauert: Restaurant Herrenmühle schließt wegen Krankheit!

Heidelberg trauert: Restaurant Herrenmühle schließt wegen Krankheit!
Heidelberg, Deutschland - In Heidelberg gibt es traurige Nachrichten aus der Gastronomieszene: Das Restaurant „Zur Herrenmühle“ hat dauerhaft geschlossen. Grund dafür ist die schwere Erkrankung des Betreibers Joachim Heß, der, laut Informationen von Heidelberg24, nicht mehr in der Lage ist, den Betrieb zu führen. Ein Mitglied der Facebook-Gruppe „HEIDELBERGER“ gab die Nachricht über die Schließung bekannt. Besorgte Gäste fanden die Website des Restaurants ohne Inhalt vor, und telefonische Anfragen endeten nur mit einer Bandansage.
Die Schließung des beliebten Lokals ist besonders schmerzhaft für viele Heidelberger. Joachim Heß hatte die Leitung der Herrenmühle erst 2020 übernommen und setzte auf kreative „Cross over“-Küche, die fernöstliche, mediterrane sowie französische Aromen vereinte. Für die Region stellt dieser Verlust einen weiteren Rückschlag dar, insbesondere da bereits die Schwan-Apotheke, ein Traditionsbetrieb mit über 300-jähriger Geschichte, vor nicht allzu langer Zeit schließen musste.
Ein weiteres lokales Restaurant betroffen
Im Zuge dieser schmerzhaften Entwicklungen muss auch das Restaurant „Goldener Pflug“ in Heiligkreuzsteinach-Eiterbach, das ebenfalls im Besitz von Joachim Heß ist, die Pforten schließen. Dies wirft Fragen auf, ob die Herrenmühle unter neuer Leitung wiedereröffnet werden kann. Aktuell gibt es dazu jedoch keine klaren Informationen.
Die Schließung von „Zur Herrenmühle“ reiht sich ein in den besorgniserregenden Trend, der die Gastronomie in Deutschland stark belastet. Laut Creditreform sind seit 2020 über 48.000 Gastronomiebetriebe geschlossen worden. Diese gravierenden Auswirkungen sind auf eine Kombination aus Inflation, gestiegenen Kosten und gesunkenen Erträgen zurückzuführen. Der Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung, Patrik-Ludwig Hantzsch, berichtet, dass die Umsätze in der Branche preisbereinigt noch unter dem Niveau von 2019 liegen.
Krise in der Gastronomie
Ein weiterer Blick in die Zahlen zeigt, dass die Insolvenzen in der Gastronomie zwischen 2022 und 2023 um 27 Prozent angestiegen sind. Besonders betroffen ist die Unterbranche der Caterer und Verpflegungsdienstleister, bei der die Insolvenzen um über 67 Prozent zugenommen haben. Restaurants und Gaststätten verzeichnen einen Anstieg der Insolvenzen um 32 Prozent. Diese Tendenzen sind für viele Betriebe alarmierend, insbesondere für junge Unternehmen: Fast die Hälfte der Insolvenzen betrifft Firmen, die maximal fünf Jahre alt sind.
Baden-Württemberg befindet sich dabei in einem ungünstigen Trend, mit einem Anstieg der Insolvenzen um 45 Prozent. Darin spiegelt sich die Krise der Gastronomie wider, die durch die Erhöhung der Umsatzsteuer für Speisen zu Beginn des Jahres nicht gerade verbessert wurde. Während die betroffenen Unternehmer um ihre Existenz kämpfen, nimmt die Gastronomie-Szene in der Region immer mehr an Vielfalt ab.
Es bleibt zu hoffen, dass der Verlust der Herrenmühle und weiterer Lokale nicht das Ende der kulinarischen Vielfalt in Heidelberg bedeutet. Die Stadt wird sich anstrengen müssen, um diesen Trend zu stoppen und die verbliebenen Gastronomiebetriebe zu unterstützen. Denn was wäre Heidelberg ohne seine lebendige Gastronomiekultur?
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Ort | Heidelberg, Deutschland |
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