Heidelberg Materials startet CO2-Abscheidung - Revolution im Zementwerk!

Heidelberg Materials startet weltweit erste CO2-Abscheidungsanlage in Norwegen zur Dekarbonisierung der Zementindustrie.
Heidelberg Materials startet weltweit erste CO2-Abscheidungsanlage in Norwegen zur Dekarbonisierung der Zementindustrie. (Symbolbild/MBW)

Heidelberg Materials startet CO2-Abscheidung - Revolution im Zementwerk!

Heidelberg, Deutschland - Heidelberg Materials hat in Norwegen einen der größten Schritte in Richtung eines nachhaltigeren Bausektors gemacht. Am Mittwoch wird die weltweit erste CO2-Abscheidungsanlage in einem Zementwerk in Brevik in Betrieb genommen. Diese Anlage funktioniert mit der innovativen CCS-Technologie (Carbon Capture and Storage) und zielt darauf ab, jährlich 400.000 Tonnen CO2 abzuscheiden, was etwa 50% der Emissionen des Werks entspricht. Damit wird sie zum Vorreiter in der Dekarbonisierung der Zementindustrie und erregt bereits internationale Aufmerksamkeit, besonders durch die begleitende Konferenz zum Thema Carbon Management in Oslo. Laut foonds.com zieht dieses Engagement nicht nur das Interesse von Umweltschützern, sondern auch von Investoren an.

Die Herausforderung bei der Dekarbonisierung von Zement ist nicht zu unterschätzen. Heidelberg Materials hat sich dieser komplexen Aufgabe verschrieben. Etwa zwei Drittel der direkten Emissionen aus Zement stammen dabei aus dem Brennprozess, wenn Kalkstein in Zementklinker umgewandelt wird – ein chemischer Prozess, der die Emissionen zum Teil unumgänglich macht. Um dennoch voranzukommen, optimiert das Unternehmen ständig seine Produkte und Prozesse. Laut heidelbergmaterials.com ist die Technologie des Carbon Capture, Utilisation, and Storage (CCUS) dabei entscheidend, um die Netto-Null-Emissionen in der Zementbranche zu realisieren.

Ein Blick auf die Zahlen

Heidelberg Materials ist nicht nur in der Forschung und Entwicklung aktiv. Auch finanziell zeigt das Unternehmen Stärke. Die Tochtergesellschaft in Bangladesch hat kürzlich eine Dividende von 25% ausgeschüttet, was als positives Signal für Investoren gilt. Diese Dividende liegt deutlich über dem Branchendurchschnitt und manifestiert Bangladesch als einen der wachstumsstärksten Märkte des Unternehmens. Die Aktionäre dürfen sich über eine bemerkenswerte Kursentwicklung freuen: Die Aktie notiert aktuell bei 177,05 Euro, ein Rückgang von 1,39% zum Vortag, jedoch ein Plus von 47% seit Jahresanfang und beeindruckenden 82% in den letzten zwölf Monaten. Das 52-Wochen-Hoch lag bei 190,75 Euro. Insgesamt spiegelt die Volatilität von 32,5% die Unsicherheiten wider, mit denen die Zementindustrie konfrontiert ist.

Umweltbewusstsein und Innovation

Die Abscheidung von Kohlendioxid ist ein unvermeidbares Nebenprodukt in der Zementproduktion. Weltweit produziert die Branche rund vier Milliarden Tonnen Zement und ist dafür verantwortlich, schätzungsweise vier bis acht Prozent der globalen CO2-Emissionen freizusetzen. Bei der Herstellung einer Tonne Zementklinker entstehen etwa 0,8 Tonnen CO2. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, müssen verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, wie die Steigerung der Energieeffizienz und der Einsatz alternativer Brennstoffe. Fraunhofer UMSICHT hat auch CCU (Carbon Capture and Utilization) als eine Lösung im Blick, um CO2 als Rohstoff für chemische Wertprodukte zu nutzen und somit die CO2-Emissionen weiter zu reduzieren.

Es tut sich also einiges in der Bauindustrie. Die Maßnahmen von Heidelberg Materials zur Dekarbonisierung zeigen, dass es möglich ist, wirtschaftliche Interessen mit Umweltschutz zu vereinen. Die Schritte in Brevik könnten der Schlüssel zu einer nachhaltigeren Zukunft in der Zementproduktion sein.

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OrtHeidelberg, Deutschland
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