Offenburg

Kampf gegen invasive Ameise: Kehl im Alarmzustand!

Am 16. April 2025 begann ein Forschungsprojekt zur Eindämmung der invasiven Ameisenart Tapinoma magnum, das von den Staatlichen Museen für Naturkunde Stuttgart und Karlsruhe ins Leben gerufen wurde. Ziel des Projekts ist es, die Ausbreitungsmechanismen dieser Ameisenart zu verstehen und Strategien zur Bewältigung der massiven Invasion zu entwickeln. Der Auftaktworkshop fand am 11. April 2025 im Landratsamt Ortenaukreis in Offenburg statt und brachte eine Vielzahl von Akteuren zusammen, darunter Wissenschaftler, Politiker, Vertreter der Kommunen sowie Bürger und Schädlingsbekämpfungsexperten.

Ein zentrales Anliegen des Workshops war die Erfassung der Ausbreitungsdynamik und die Anerkennung von Tapinoma magnum als invasive Art. Bernd Mettenleiter von Bündnis 90/Die Grünen, der Initiator des Projekts, betonte die Notwendigkeit von Aufklärungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen. Darüber hinaus soll die Bevölkerung aktiv in die Erfassung von Vorkommen einbezogen werden. Die Problematik zeigt sich bereits in Kehl, wo stark ausgeprägte Superkolonien Schäden an der Infrastruktur verursacht haben, was zu Strom- und Internetausfällen führte.

Erste Erhebungen und Handlungsempfehlungen

In den letzten Jahren hat sich Tapinoma magnum von ihrem ursprünglichen Lebensraum im Mittelmeerraum bis nach Deutschland ausgebreitet. Zuletzt wurde die Art in Städten wie Köln und Hannover nachgewiesen, während die Bundesländer Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen sowie das ostfranzösische Elsass besonders betroffen sind. Ursprünglich wurde die Ameise vermutlich durch Pflanzentransporte nach Deutschland eingeschleppt. Ihre Fähigkeit, massive Schäden an Gebäuden und der technischen Infrastruktur anzurichten, hat die alarmierenden Auswirkungen ihrer Verbreitung verdeutlicht. Bereits 2009 wurde die Art in Rheinland-Pfalz registriert.

Trotz des wissenschaftlichen Interesses ist der rechtliche Status der Ameise kompliziert. Behördenvertreter betonen, dass Tapinoma magnum bisher nicht offiziell als invasiv gelistet ist, während das Bundesamt für Naturschutz die Ökosysteme nicht als gefährdet ansieht. Umweltstaatssekretär bezeichnete die Ameise dennoch als „Schädling“. Aktuell gibt es kein bekanntes Mittel zur Bekämpfung der Art, und die Identifikation wird erschwert, da sie einer heimischen Ameisenart ähnelt. Vorkommen sind oft durch Sandhügel an Gehwegen und Bordsteinen erkennbar und der Geruch erinnert beim Zerdrücken an ranzige Butter.

Forschungsansätze und Bürgerbeteiligung

Das Forschungsprojekt soll über zwei Jahre hinweg wirken und plant verschiedene Arbeitsschwerpunkte. Dazu gehören die Erstellung eines Referenzgenoms für Tapinoma magnum sowie die Einbindung von Citizen Scientists, die zur Kartierung der Verbreitung beitragen. Genotypisierungen sollen helfen, die Invasionsquellen zu identifizieren. Weiterhin ist die Modellierung der zukünftigen Ausbreitung basierend auf ökologischen Daten vorgesehen.

Die Akteure erhoffen sich durch diese Maßnahmen nicht nur ein besseres Verständnis der Ameisenart, sondern auch konkret umsetzbare Handlungsempfehlungen zur Identifizierung und Eindämmung ihrer Invasion. Ein Bestimmungsschlüssel und ein Meldeportal für Tapinoma-Befälle sollen, wie tagesschau.de berichtet, die Bevölkerung aktiv einbinden und die Forschungsergebnisse zugänglich machen.

Die Umsetzung dieser vielfältigen Ansätze zielt darauf ab, die negativen Auswirkungen der invasive Ameise zu minimieren und nachhaltige Lösungen für die betroffenen Regionen zu entwickeln. Mit dem Engagement der Bürger und den Kooperationspartnern könnte es gelingen, die Herausforderungen in den Griff zu bekommen und ein besseres Verständnis über Tapinoma magnum zu erlangen.

Wie idw-online.de festgestellt hat, liegt der Schwerpunkt des Projekts auch auf der Vernetzung der Akteure, um die Invasion der Ameisenart gemeinsam zu bekämpfen und langfristige Erfolge zu erzielen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
nachrichten.idw-online.de
Weitere Infos
tagesschau.de

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