
Mannheim bereitet sich auf die Freibadsaison 2025 vor, sieht sich jedoch mit einem erheblichen Personalmangel konfrontiert. Insbesondere in den Sommermonaten wird es zunehmend schwierig, ausreichend Fachkräfte zu finden. In diesem Zusammenhang hat die Stadt eine neue Rekrutierungsstrategie eingeführt, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Erstmals veranstaltet die Stadt Mannheim zwei „Walk-In-Days“, um Bademeister und Saisonkräfte zu gewinnen. Während der erste Walk-In-Day am 28. März 2025 bereits viele Bewerber anzog, steht der zweite am 9. April 2025 von 14 bis 19 Uhr im Herrschelbad bevor. Die Stadt sucht dringend nach Rettungsschwimmern, Fachangestellten, Meistern für Bäderbetriebe sowie Reinigungspersonal und Kassierern, um die Betriebsführung in vier Hallen- und vier Freibädern zu unterstützen.
Der bundesweite Fachkräftemangel
Der Personalmangel in den Schwimmbädern ist kein Einzelfall, sondern ein bundesweites Problem. Laut dem Bundesverband Deutscher Schwimmmeister (BDS) fehlen deutschlandweit etwa 3000 Schwimmmeister. Diese Lücke hat zur Schließung von jährlich etwa 80 von mehr als 6000 Hallen- und Freibädern geführt. Der Sommer 2023 hat gezeigt, dass viele Freibäder trotz der hohen Nachfrage geschlossen bleiben mussten, was die Lage noch verschärft.
Schwimmmeister wie Armin Bölke berichten von den Herausforderungen, die dieser Beruf mit sich bringt. Er beschreibt seinen Job als eine Mischung aus Lebensretter, Techniker, Polizist und Psychologe. Trotz eines Einstiegsgehalts von 2200 Euro brutto sind viele potenzielle Bewerber aufgrund der Schichtarbeit, Wochenend- und Feiertagsdiensten sowie der Sicherheitsbedenken zurückhaltend. Dies macht die Rekrutierung von Personal noch schwieriger.
Maßnahmen zur Personalgewinnung
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, bietet die Stadt Mannheim flexible Arbeitszeiten und Schulungen an, die die Sicherheit im Umgang mit Badegästen verbessern sollen. Externe Dienstleister werden hinzugezogen, wenn es an Personal fehlt, was sich aber negativ auf die Öffnungszeiten und Angebote der Freibäder auswirken kann. Diese Maßnahmen sollen jedoch nicht nur kurzfristig helfen, sondern auch langfristig dazu beitragen, die Attraktivität des Berufsfeldes zu erhöhen.
Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) weist darauf hin, dass 59 Prozent der zehnjährigen Kinder in Deutschland nicht sicher schwimmen können. Dies steht in direktem Zusammenhang mit dem Rückgang des Schwimmunterrichts in Schulen. Der Mangel an Schwimmmeistern könnte somit auch langfristige Auswirkungen auf die Schwimmfähigkeit der zukünftigen Generationen haben.
Die Stadt Mannheim steht vor der Herausforderung, die Freibadsaison reibungslos zu gestalten, und die „Walk-In-Days“ könnten ein erster Schritt in die richtige Richtung sein, um genügend Fachkräfte zu gewinnen. Mit einem durchdachten Ansatz und entsprechenden Anreizen könnte die Stadt in der Lage sein, die Schwimmbädersaison 2025 erfolgreich zu gestalten und gleichzeitig zur Lösung eines bundesweiten Problems beizutragen.
Für weitere Informationen zu diesem Thema können Sie die Berichterstattung von mannheim24, tagesschau und DLRG verfolgen.