
Im Kreis Esslingen ist die Kriminalität im Jahr 2024 leicht gesunken. Insgesamt wurden 23.557 Straftaten registriert, was einem Rückgang von zwei Fällen im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies entspricht einem Minus von 0,01 Prozent, doch die Gewaltkriminalität bleibt weiterhin hoch.
Während die Polizeistatistik einen Rückgang bei Diebstahl- und Rauschgiftdelikten verzeichnet, liegt die Aufklärungsquote nun bei 62,9 Prozent. Im Vergleich zur Gesamtstatistik des Polizeipräsidiums Reutlingen sind die 52.258 registrierten Straftaten um 2,5 Prozent gesunken, wobei die Kriminalitätsbelastung hier 4.132 Straftaten pro 100.000 Einwohner beträgt, was drei Prozent unter dem Vorjahreswert liegt.
Entwicklung in der Gewaltkriminalität
Die Gewaltkriminalität im Landkreis Esslingen sank um ein Prozent auf 1.996 Straftaten. Über 821 Gewaltdelikte wurden im Kreis registriert, was drei weniger als im Vorjahr bedeutet. Insbesondere stiegen die Raubdelikte um 7,2 Prozent auf 328 Fälle, während die Körperverletzungsdelikte mit 6.414 Taten weiterhin einen hohen Wert aufweisen.
Besondere Erwähnung finden die Messerangriffe: 109 Delikte wurden registriert, eine Zahl, die leicht unter der des Vorjahres liegt. Gleichzeitig kam es zu 564 Straftaten gegen Polizeibeamte, was einen Rückgang nach vier Jahren darstellt. Die Zahl der Tötungsdelikte beläuft sich auf 24, was einen Anstieg um drei Fälle im Vergleich zum Vorjahr darstellt.
Tatverdächtige und deren Herkunft
Die Anzahl tatverdächtiger Personen sank um 2,3 Prozent auf 24.532. Insbesondere die Zahl tatverdächtiger Kinder bleibt mit 1.263 hoch. Es ist jedoch bemerkenswert, dass der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger auf 9.344 angestiegen ist, was 42,4 Prozent der Gesamtzahl bedeutet. Bei den Messerangriffen liegt dieser Anteil sogar bei 58,6 Prozent.
Auf der nationalen Ebene zeigt die Polizeiliche Kriminalstatistik für 2024 einen leichten Rückgang der Kriminalität um 1,7 Prozent auf 5.837.445 registrierte Straftaten. Dieser Rückgang ist größtenteils auf die Cannabis-Teillegalisierung zurückzuführen, die zu einem signifikanten Rückgang der Rauschgiftkriminalität führte. Im Gegensatz dazu stieg die Gewaltkriminalität landesweit um 1,5 Prozent auf 217.277 Fälle, was den höchsten Stand seit 2007 darstellt, wie bka.de dokumentiert.
Rauschgiftdelikte und Betrugsfälle
Im Kreis Esslingen verzeichnete die Rauschgiftkriminalität einen beeindruckenden Rückgang um 42 Prozent auf 1.773 Fälle, wobei die Zahl im Landkreis fast die Hälfte auf 610 Fälle gesenkt wurde. Im Bereich der Diebstähle war ein Rückgang um 6,7 Prozent auf 14.825 Fälle zu verzeichnen. Allerdings stiegen die Betrugsdelikte um 18,6 Prozent auf 8.782 Fälle, und auch die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung nahmen um 4,1 Prozent auf 1.101 Fälle zu.
Im Vergleich zur bundesweiten Situation bleibt das Dunkelfeld, welches nicht in der Polizeilichen Kriminalstatistik erfasst wird, eine Herausforderung. Diese Dunkelfelddaten werden voraussichtlich 2025 veröffentlicht, um ein umfassenderes Bild der Kriminalität zu erhalten, wie bka.de anmerkt.
Mit einer weiterhin hohen Kriminalitätsbelastung bei gleichzeitigen Rückgängen in bestimmten Bereichen bleibt die Lage im Kreis Esslingen angespannt. Bürger und Behörden sind gefordert, die Statistiken genau zu beobachten und geeignete Maßnahmen zu entwickeln, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.